Schlaganfall erkennen – Informationen
Beim Schlaganfall handelt es sich um einen Hirninfarkt, der entweder durch Blutung oder Minderdurchblutung der Gehirngefäße hervorgerufen werden kann. Je nachdem unterscheidet der Mediziner zwischen Ischämischem Schlaganfall bei Minderdurchblutung der Nervenzellen des Gehirns oder hämorrhagischem Schlaganfall, für den Gehirnblutungen verantwortlich sein können. Letztgenannte Form des Schlaganfalls wird auch als sekundäre Ischämie bezeichnet, da Blutungen in zentralen Gehirnregionen zwangsläufig zu einem Blut- und Sauerstoffmangel in nachrangigen Gehirn- oder Körperregionen führt. Andererseits können mögliche Gehirnblutungen aber auch beim primär ischämischen Schlaganfall nicht gänzlich ausgeschlossen werden.
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In jedem Fall ist beim Schlaganfall eine schnelle und möglichst fachkundige Hilfe dringend erforderlich, um bleibende Schäden zu verhindern. Idealerweise dient eine sogenannte Stroke Unit, eine auf Patienten mit Schlaganfall spezialisierte Abteilung einer neurologischen Klinik, als erste Anlaufstelle. In den Stroke Units, die allerdings nicht in jeder Neurologie vorhanden sind, wird die bestmögliche Versorgung nach einem Schlaganfall gewährleistet. Von der Diagnostik über Behandlung und Therapie bis hin zur Rehabilitation ist das Personal in den Stroke Units bestens auf den Umgang mit Schlaganfall-Patienten vorbereitet. Entscheidend für die vollständige Genesung ist und bleibt jedoch das frühzeitige Erkennen von Symptomen für einen Schlaganfall. Erste Anzeichen für einen Schlaganfall sind oft Ausfallerscheinungen wie Lähmungen, Gleichgewichts- oder Sprachstörungen, auf die dann umgehend reagiert werden sollte.
Ohne medizinische Betreuung kann der Schlaganfall innerhalb relativ kurzer Zeit zum Tod des Patienten führen. Der Schlaganfall ist in Deutschland nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs die dritthäufigste Todesursache. Die häufigste Form des Schlaganfalls ist der ischämische Infarkt, also ein durch Minderdurchblutung bedingter Schlaganfall, der in Deutschland rund 7 – 10 Mal häufiger diagnostiziert wird als Hirnblutungen bzw. sekundäre Ischämien. In dieser Statistik werden ferner auch Schlaganfälle geführt, die durch Blutungen im Liquorraum, der unmittelbaren Umgebung des Gehirns, hervorgerufen werden oder aus unbekannten Gründen eintreten. Im Vergleich zu primären oder sekundären Ischämien sind diese Formen des Schlaganfalls jedoch relativ selten.
Schlaganfall Folgen
Mit den Folgen von Schlaganfall haben betroffene Patienten oftmals ein ganzes Leben lang zu kämpfen. Wird der Schlaganfall gar nicht oder zu spät als solcher erkannt, kann der Schlaganfall innerhalb relativ kurzer Zeit sogar zum Tod führen. Daher ist es zur Verhütung von dauerhaften Schädigungen des Gehirns und der damit verbundenen Folgen von Schlaganfall besonders wichtig, die Symptome sehr schnell und frühzeitig zu erkennen und mit einer geeigneten Behandlung darauf zu reagieren. Nicht selten müssen Patienten nach einem Schlaganfall grundlegende Fähigkeiten völlig neu erlernen, wobei es inzwischen zwar sehr unterschiedliche, dafür aber auch sehr vielversprechende therapeutische Ansätze gibt.
Die Art der gewählten Therapie hängt nicht zuletzt davon ab, welche Regionen des Gehirns bzw. Fähigkeiten durch den Schlaganfall besonders stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind. Als häufigste Folgen von Schlaganfall sind Sprachstörungen, Lähmungserscheinungen im Gesicht oder an Gliedmaßen, (teilweiser) Verlust des Gedächtnisses oder ähnliche Ausfallerscheinungen des zentralen Nervensystems im Gehirn bekannt. Damit ähneln sich die Symptome und die Folgen von Schlaganfall in sehr auffälliger Weise. Je nach Schwere des Schlaganfalls lassen sich die zunächst verlorenen Fähigkeiten aber wieder neu erlernen, was jedoch ein hohes Maß an Geduld und Disziplin sowohl beim Patienten selbst als auch dem direkten Umfeld des Patienten selbst erfordert. In einigen Fällen ist es auch zu beobachten, dass Patienten mit einer Überaktivität der nicht vom Schlaganfall betroffenen Regionen des Gehirns reagieren, worunter in der Regel allerdings die gestörten Fähigkeiten umso mehr zu leiden haben. Dies und vieles mehr muss bei der Wahl der geeigneten Therapie bzw. Rehabilitation unbedingt berücksichtigt werden.
Wodurch der Schlaganfall verursacht wurde, also entweder Minderdurchblutung der Nervenzellen oder Gehirnblutung, ist für die Folgen nicht maßgeblich entscheidend. Eine weitaus größere Bedeutung kommt der schnellen und vor allem richtigen Behandlung zu. Zur Vermeidung von langfristigen oder gar dauerhaften Folgen von Schlaganfall können vor allem die Stroke Units empfohlen werden, die häufig als auf Schlaganfall spezialisierte Abteilung in einer neurologischen Klinik zu finden sind.
Schlaganfall Diagnostik
Über den Erfolg der Behandlung eines Schlaganfalls entscheidet nicht zuletzt die richtige und vor allem frühzeitige Diagnose des Gehirninfarktes. Glücklicherweise sind die Symptome von Schlaganfall oftmals so deutlich, dass diese meistens auch von Laien problemlos erkannt werden können. Undeutliches Sprechen, massive Kopfschmerzen, Gleichgewichtsstörungen oder Lähmungen sind relativ sichere Zeichen für einen beginnenden oder auch bereits fortgeschrittenen Schlaganfall. Da Schlaganfall aber nicht gleich Schlaganfall ist und neben der Schwere des Gehirninfarkts auch mehrere Arten des Schlaganfalls unterschieden werden, kann eine sichere Diagnose nur in der Stroke Unit oder einer neurologischen Klinik gestellt werden.
Die Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) sind die gängigsten Methoden, um einen Schlaganfall zu diagnostizieren. Im Rahmen dieser Untersuchungen kann auch festgestellt werden, um welche Art des Schlaganfalls es sich handelt und ob mit blutverdünnenden Medikamenten (bei Minderdurchblutung) oder gegebenenfalls anderen Methoden (bei Hirnblutungen) behandelt werden muss. Sowohl die CT- als auch die MRT-Untersuchung liefert dem behandelnden Arzt sehr detaillierte Bilder vom Innern des Schädels, auf denen der Schlaganfall und die betroffenen Gehirnregionen lokalisiert werden können. Aufgrund dieser großen Fortschritte, die auf diesem Gebiet vor allem in der jüngeren Vergangenheit erzielt werden konnten, lässt sich ein Schlaganfall inzwischen sehr schnell und erfolgreich behandeln.
Die erste, zwar laienhafte Diagnose des Schlaganfalls erfolgt meistens durch den betroffenen Patienten selbst oder aber dessen direktes Umfeld. Das CPSS-Verfahren (Cincinnati Prehospital Stroke Scale) wurde eigens für die Diagnose von Schlaganfällen durch Laien entwickelt und weist eine erstaunlich hohe Erfolgsquote auf. So gelingt es in weit über 90 % der Fälle selbst Laien, einen Schlaganfall sicher zu diagnostizieren, wenn die bei entsprechenden Verdachtsmomenten die betroffene Person zu einigen für gesunde Menschen sehr leichten Übungen auffordern. Hierzu zählen das Nachsprechen eines Satzes, das Heben und Halten der Arme oder das Lächeln, um, falls vorhanden, Lähmungen an den Gliedmaßen oder im Gesicht zu erkennen. Führende Experten betonen immer wieder die herausragende Bedeutung für die spätere Behandlung und Therapie, dass der Schlaganfall frühzeitig als solcher erkannt wird.
Schlaganfall Symptome
Symptome für Schlaganfall können zwar sehr vielfältiger Natur sein, haben mit dem Ausfall oder der Störung des zentralen Nervensystems im Gehirn aber fast immer dieselbe Ursache. Zu den auffälligsten Symptomen für Schlaganfall gehören körperliche oder geistige Ausfallerscheinungen, für die es zunächst ansonsten keine andere Erklärung gibt. Dies können z.B. Gleichgewichtsstörungen, Taubheitsgefühl, Lähmungen im Gesicht oder an Gliedmaßen, Schluckbeschwerden (Dysphagie), Bewusstseinsstörungen, starke Kopfschmerzen oder Sehstörungen sein. Um Symptome für Schlaganfall zu erkennen, bedarf es nicht unbedingt einer fundierten medizinischen Ausbildung. Häufig werden die Symptome für Schlaganfall von umstehenden Laien oder sogar der betroffenen Person selbst wahrgenommen – das entsprechende Wissen darüber natürlich vorausgesetzt.
In den USA wurde ein vergleichsweise einfaches Verfahren entwickelt, um Symptome für Schlaganfall auch für Laien leicht erkennbar zu machen. Unter der offiziellen Bezeichnung CPSS (Cincinnati Prehospital Stroke Scale) oder der englischsprachigen Eselsbrücke FAST (Face – Arms – Speech – Time; übersetzt: Gesicht – Arme – Sprache – Zeit) wurde ein Test etabliert, der die Symptome für Schlaganfall innerhalb nur einer Minute mit relativer Sicherheit erkennen lassen soll. Dabei wird der Patient gebeten, normal zu lächeln, beide Arme gleichzeitig mit den Handflächen nach oben zu heben und einige Zeit zu halten und einen einfachen Satz fehlerfrei und flüssig nachzusprechen. Bei Ausfallerscheinungen wie z.B. Lähmungen oder Störungen des Sprachzentrums, wird dies dem Patienten nicht möglich sein, was wiederum als ernste Symptome für Schlaganfall bewertet werden sollte.
In diesem Fall sollte umgehend ein Notruf abgesetzt oder wahlweise der Patient auf schnellstem Wege ins Krankenhaus, idealerweise mit angeschlossener Stroke Unit, verbracht werden. Ganz wichtig ist, dass der Patient nach Auftreten der ersten Symptome für Schlaganfall nichts mehr isst oder trinkt, da eine eventuell einhergehende Dysphagie (Schluckstörungen) zum Verschlucken und im schlimmsten Fall sogar zum Ersticken führen kann. Die Adressen von Schlaganfallzentren sind auf der Seite Stroke Units in Deutschland aufgeführt, so dass sich jeder für den Fall der Fälle über den Standort einer solchen Einrichtung in der Nähe seines Wohnortes informieren kann bzw. sollte.
Schlaganfall CPSS Schnelltest
Für die erfolgreiche Behandlung eines Schlaganfalls und die möglichst vollständige Genesung des Patienten ist eine schnelle und zuverlässige Diagnose von entscheidender Bedeutung. Dabei spielt es zunächst keine große Rolle, ob der Schlaganfall durch Gehirnblutung, etwa nach Beschädigung eines oder mehrerer Gefäße, oder Minderdurchblutung, z.B. infolge eines Blutgerinsels, hervorgerufen wird – die Symptome bleiben dieselben und sind in der Regel auch für den Laien leicht zu erkennen. Als sehr zuverlässiger Schnelltest für Schlaganfall gilt die Cincinnati Prehospital Stroke Scale (CPSS), eine in den USA von Fachleuten entwickelte Methode zur frühzeitigen Erkennung eines Schlaganfalls.
Dieser Schnelltest für Schlaganfall zielt darauf ab, die Funktionalität wichtiger Gehirnregionen, z.B. des Sprachzentrums, zu überprüfen. Besteht der Verdacht eines Schlaganfalls bei einer anderen Person, so sollten drei einfache Aufgaben gestellt werden:
Einfaches Lächeln
Gleichzeitiges Heben beider Arme, wobei die Arme nach vorne gestreckt und die Handflächen nach oben gedreht werden müssen
Nachsprechen eines Satzes mit einfachen Worten
Ein Schlaganfall kann zwar nicht gänzlich ausgeschlossen werden, sofern zumindest eine oder zwei Aufgaben gelöst werden können. Im Umkehrschluss besteht aber eine große Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall, wenn der Patient keine der drei an sich einfachen Aufgaben meistern kann. Während die ersten beiden Aufgaben auf eventuell vorhandene Lähmungserscheinungen abzielen, wird mit dem Nachsprechen eines Satzes das Sprachzentrum auf Störungen überprüft. Lähmungserscheinungen und massive Sprachprobleme zählen zu den häufigsten Symptomen eines Schlaganfalls und treten nicht selten auch zusammen auf.
Neben der CPSS gibt es noch eine Reihe weiterer Symptome für einen Schlaganfall, die für den Außenstehenden jedoch sehr viel schwerer zu erkennen sind. Dazu zählen unter anderem Taubheitsgefühl an den Gliedmaßen, Sehstörungen, Schwindel oder auch starke Kopfschmerzen. All diese Symptome können für sich genommen natürlich auch viele andere Ursachen haben, spätestens beim gemeinsamen Auftreten mehrerer dieser Symptome, insbesondere der in der CPSS genannten, sollten jedoch die Alarmglocken schrillen.
Die CPSS hat sich als Schnelltest für Schlaganfall in der Praxis sehr erfolgreich bewährt und konnte damit vermutlich schon unzählige Leben retten. Beim nicht korrekten Heben der Arme und Verdrehen der Handflächen sowie dem falschen Nachsprechen eines Satzes wird der Schlaganfall in jeweils über 95 % der Fälle auch von Laien richtig diagnostiziert, das “schiefe“ Lächeln, hervorgerufen durch einseitige Gesichtslähmung, wird in rund 75 % der Fälle richtig als Schlaganfall erkannt.
Schlaganfall Ursachen
Bei den Ursachen für Schlaganfall gilt es zunächst zwischen den Vorgängen, die letztendlich zum Gehirninfarkt führen, und den Risikofaktoren, die diese Vorgänge begünstigen können, zu unterscheiden. Aus medizinischer Sicht kann eine Verengung der Blutgefäße, etwa durch Gefäßverkalkung, oder Verstopfung der Blutgefäße, z.B. durch Blutgerinnsel, zu einer Minderdurchblutung des Gehirns und damit zum ischämischen Schlaganfall führen. In der Folge kommt es zur Unterversorgung des Gehirns und wichtiger Nervenzellen mit Sauerstoff, was sich wiederum durch Ausfallerscheinungen beim Patienten bemerkbar macht. Die zweithäufigste Form des Schlaganfalls, die Gehirnblutung, resultiert in der Regel aus dem Zerplatzen eines oder mehrerer Blutgefäße, wodurch es zur Einblutung in den üblicherweise ausschließlich mit Hirnflüssigkeit gefüllten Subarachnoidalraum kommen kann. In diesem Fall klagen Patienten oftmals über Kopfschmerzen, deren Ursache sich auf den ersten Blick zunächst nicht erklären lässt.
Ähnlich wie beim Herzinfarkt gibt es auch beim Gehirninfarkt, wie der Schlaganfall häufig auch genannt wird, einige Risikofaktoren, die früher oder Später zu einer Erkrankung führen können. Der ischämische Schlaganfall oder Gehirninfarkt (Minderdurchblutung) wird unter anderem durch Rauchen, zu viel Alkohol, Bluthochdruck, Diabetes, Migräne oder einen hohen Cholesterinspiegel begünstigt. Als wichtigste Risikofaktoren für Gehirnblutungen, die einen Schlaganfall nach sich ziehen können, gelten z.B. erhöhter Blutdruck, Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten über einen längeren Zeitraum, Erkrankungen der Leber, Erkrankungen des blutbildenden Systems, Hämophilie oder ähnliche Gerinnungsstörungen. Unter bestimmten Umständen können auch Erkrankungen oder Missbildungen der Blutgefäße zu Gehirnblutungen mit Schlaganfall als Folge führen, was allerdings eher selten der Fall ist.
Eine Gehirnembolie, die vielleicht gefährlichste Form des Schlaganfalls, kann bei Erkrankungen des Herzens drohen und insbesondere als Folge oder in Begleitung von Herzinfarkten eintreten. Von einer Embolie sprechen Mediziner meistens dann, wenn es im betroffenen Organ zu einem völligen Ausfall der Blut- bzw. Sauerstoffversorgung kommt. In diesem Fall sterben die Körperzellen besonders schnell ab, was nicht selten den Tod oder zumindest bleibende Schäden zur Folge hat.
Schlaganfall Prävention
Bei der Frage, wie einem Schlaganfall am wirkungsvollsten vorgebeugt werden kann, empfiehlt sich ein Blick auf die Ursachen für diese Krankheit. Relativ deutlich wird dabei ersichtlich, dass ein ungesunder Lebenswandel nicht nur das Risiko eines Schlaganfalls deutlich erhöht, sondern auch für Herzinfarkte und weitere Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems. Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen können sowohl direkt zum Schlaganfall führen als auch indirekt, etwa als begünstigender Faktor für Bluthochdruck. Ein besonders hohes Risiko für einen erneuten Gehirninfarkt tragen Patienten, die in der Vergangenheit bereits einen Schlaganfall erlitten haben und die sich deshalb in besonderer Weise an der Prävention interessiert zeigen sollten.
Begleitend zu den sonstigen Therapien, die in erster Linie dem Wiedererlangen von zunächst verlorenen Fähigkeiten dienen sollen, müssen Schlaganfall-Patienten nicht selten blutverdünnende Mittel wie ASS (Acetylsalycylsäure) oder Marcumar einnehmen, um die erneute Bildung von Blutgerinnseln und damit die Verstopfen der im Gehirn verlaufenden Nervenbahnen und/oder Arterien und Blutgefäße zu vermeiden. Hierbei kommt es jedoch entscheidend auf die richtige Dosierung an, die ständig von einem Arzt kontrolliert und gegebenenfalls angepasst werden muss. Eine zu starke Blutverdünnung kann andererseits ebenfalls zu einem erneuten (oder auch erstmaligen) Schlaganfall führen, da sekundär ischämische Schlaganfälle vor allem durch Gehirnblutungen verursacht werden, die wiederum durch die langfristige Einnahme von blutverdünnenden Mitteln begünstigt werden können.
Zu den Risikogruppen im Zusammenhang mit Schlaganfall gehören außerdem Diabetiker, die sich aufgrund ihrer Zuckerkrankheit ohnehin schon mehr oder weniger zwangsläufig einem gesunden Lebenswandel unterwerfen müssen. Dennoch erhöht Diabetes das Risiko eines Schlaganfalls ebenso um ein Vielfaches wie starkes Übergewicht. Vermeidbare Faktoren wie Übergewicht, Rauchen oder Alkohol beanspruchen das Immunsystem des Körpers im Allgemeinen, was sich in den diesbezüglichen Statistiken im Speziellen beim Auftreten von Herz-Kreislauferkrankungen oder eben primär ischämischen Schlaganfall bemerkbar macht. Vorerkrankungen wie ein bereits in der Vergangenheit erlittener Schlaganfall, Diabetes, Gefäßmissbildungen oder auch Leberzirrhose hingegen erhöhen vor allem das Risiko für einen sekundär ischämischen, also durch eine Gehirnblutung verursachten Schlaganfall.
Schlaganfall Rehabilitation
Für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall gibt es unterschiedliche Ansätze, die je nach Art des Gehirninfarkts oder gegebenenfalls auch den individuellen Vorlieben des Patienten oder behandelnden Therapeuten verfolgt werden können. Zu den bekanntesten und auch ältesten Therapien nach Schlaganfall gehört das sogenannte Bobath-Konzept, das im Jahr 1943 von einem gleichnamigen Ärzte-Ehepaar entwickelt wurde und auch unter seiner englischsprachigen Bezeichnung NDT (Neuro-Developmental Treatment) verbreitet ist. Neuerdings wird in vielen Stroke Units aber auch auf andere Therapien zurückgegriffen, wobei insbesondere die CIMT (Constraint-Induced Movement Therapy), TMS (transkranielle Magnetstimulation) oder transkranielle Gleichstrom Behandlung (engl. tDCS) eine hohe Wertschätzung genießen.
Grundlage des Bobath-Konzepts oder NDT bildet die Annahme, dass durch einen Schlaganfall zwar die Nervenbahnen zwischen einzelnen Gehirnregionen beschädigt oder vollständig zerstört werden, die Steuerungszentren aber weitgehend intakt bleiben. Im Zusammenspiel von Logopädie, Ergotherapie und Physiotherapie sollen verlorene Fähigkeiten, z.B. Sprechen oder Gleichgewichtssinn, durch bestimmte Übungen wiedererlangt werden. Dies geschieht durch das Bilden neuer Nervenbahnen oder dadurch, dass die betroffenen Fähigkeiten künftig von anderen, vom Schlaganfall nicht beeinträchtigten Hirnregionen übernommen werden. Das Bobath-Konzept bzw. NDT kommt zwar überwiegend bei der Rehabilitation von Schlaganfall zum Einsatz, kann aber auch bei weiteren Erkrankungen des zentralen Nervensystems zu großen Therapieerfolgen führen, so etwa bei multipler Sklerose, Morbus Parkinson, Hirntumoren oder einem Schädel-Hirn-Trauma.
Einen ähnlichen Ansatz wie das Bobath-Konzept bzw. NDT verfolgt bei der Rehabilitation nach einem Schlaganfall die CIMT. Diese Therapie ist besonders dann sehr erfolgsversprechend, wenn beim Patienten nach dem Schlaganfall dauerhafte Lähmungen zurückbleiben. Da vom Schlaganfall oft nur einzelne Teile oder Bereiche des Körpers, etwa die rechte ODER linke Körperhälfte betroffen sind, soll der Patient im Rahmen der CIMT das Bewegen und Nutzen der beeinträchtigten Körperteile völlig neu lernen. Hierzu wird beispielsweise der gesunde Arm so fixiert, dass er vom Patienten nicht zu gebrauchen ist. Auf diese Weise verhindert die CIMT, dass sich der Patient daran gewöhnt, ohne die gelähmte Hand oder der Arm auszukommen. Da dies eine natürliche und logische Folge wäre, spricht der Fachmann hierbei auch vom “erlernten Nichtgebrauch“, der mit der CIMT unterbunden werden soll.
Bei Schlaganfällen, die vor allem das Sprachzentrum in Mitleidenschaft gezogen haben, führt der einzige Weg über eine logopädische Therapie, die zwar sehr langwierig, für den Behandlungserfolg aber unentbehrlich ist. Nicht selten müssen Patienten insbesondere nach schweren Schlaganfällen das Sprechen völlig neu erlernen, was nur die Logopädie leisten kann. Vergleichsweise wenige Therapieansätze gibt es hingegen beim teilweisen oder vollständigen Verlust des Gedächtnisses bzw. des Erinnerungsvermögens. Kommt es zu solchen Ausfallerscheinungen, kehrt die Erinnerung an die Zeit vor dem Schlaganfall meist nach und nach zurück, aber nur in den seltensten Fällen ganz ohne Lücken.
Schlaganfall Behandlung
Wie bei vielen anderen Erkrankungen, kommt es auch beim Schlaganfall vor allem auf die Behandlung im frühen Stadium an. Der Grundsatz, wonach die Erste Hilfe Leben retten kann, gilt beim Schlaganfall in besonderer Weise. Daher ist beim Auftreten der ersten Symptome und der mutmaßlichen Diagnose für Schlaganfall nicht nur die sofortige Verständigung des Notarztes von zentraler Bedeutung, sondern in erster Linie auch die Behandlung und Erstversorgung des Patienten bis zum Eintreffen der medizinisch fachkundigen Hilfe. Dieser Faktor wird beim Schlaganfall häufig unterschätzt, was zu bleibenden Schäden oder im ungünstigsten Fall sogar zum Tod des Patienten führen kann.
Als Sofortmaßnahmen bei Schlaganfall ist es besonders wichtig, mit dem Patienten in Kontakt bzw. idealerweise im ständigen Gespräch zu bleiben, um so nach Möglichkeit zu verhindern, dass dieser das Bewusstsein verliert. Darüber hinaus sollte der Oberkörper in eine aufrechte Position gebracht werden, wobei der Patient aber auch sitzen darf. Diese Maßnahme soll das weitere Einbluten in das Gehirn verhindern, sofern es sich um einen durch Gehirnblutung bedingten Schlaganfall handelt. Sobald der Notarzt eingetroffen oder der Patient in anderer Weise einer medizinischen Behandlung zugeführt wurde, etwa durch Verbringen in eine Stroke Unit oder ein sonstiges Krankenhaus, sollten die Ersthelfer eine kurze Schilderung der Symptome und der vorgenommenen Sofortmaßnahmen liefern können.
Je nachdem, welche Art von Schlaganfall beim Patienten diagnostiziert wird, entscheiden die Ärzte die jeweils geeignete Form der Behandlung. Bei Minderdurchblutung, etwa in Folge eines Blutgerinnsels im Gehirn, ist beispielsweise das Verabreichen von blutverdünnenden Mitteln üblich, was in der Regel intravenös oder interarteriell geschieht. Selbst die erfahrensten Spezialisten können einen Schlaganfall bzw. dessen genaue Ursache aber erst mittels CT- oder MRT-Untersuchung absolut zweifelsfrei diagnostizieren. Sobald diese lebenserhaltenden Sofortmaßnahmen abgeschlossen sind, bleibt der Patient noch mehrere Stunden, gegebenenfalls auch Tage, unter ständiger ärztlicher Beobachtung im Krankenhaus. Danach beginnt die Phase der Rehabilitation mit dem Ziel der möglichst vollständigen Genesung des Patienten.
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